Fremd sein - ein Gefühl, das jeder kennt. Sich unbeliebt zu fühlen, weil man anders ist als die anderen, führt zu Spannungen.
Aus Fremdbildern werden allmählich Feindbilder, aus Kindern plötzlich "Risikoschüler". Entwurzelung, Entfremdung, Traditionsbruch und Kulturwechsel, Einsamkeit und Ablehnung sind die großen
Themen: lokal, regional, national und global; die Herausforderungen nachArnold J. Toynbee ("Challenge and Response"): Harmonie der Kulturen? - Kollision der
Werte? - Grenzen der Toleranz? Wie sieht das"neue deutsche Wir" aus? Was treibt unsere Gesellschaft auseinander und wie kommen wir wieder zusammen? Es geht dabei immer um die
Dimension der personalen Integrität, um Sphären der Gerechtigkeit. Diese Auseinandersetzungen zwischen sozialen Gruppen können, mit Axel Honneth, als Kampf um
Anerkennung verstanden werden. Wie muss dann die Struktur solcher sozialer Anerkennungsverhältnisse aussehen in Hinblick auf emotionale Zuwendung, kognitive Achtung und soziale
Wertschätzung? Mit Wolf Lepenies setzen wir in unserem Seminar anstelle eines "Drohbildes vom Zusammenprall der Kulturen" das "Hoffnungsbild kultureller
Lerngemeinschaften" und verstehen mit Jürgen Habermas solche Verantwortungspartnerschaften als "Lernprozess auf Gegenseitigkeit.
"Diese Mehrdimensionalität umfassender Problemfelder überfordert die Einzelschule als pädagogische Handlungseinheit, den Lehrer als Einzelkämpfer und verlangt interdisziplinäre
Zusammenarbeit. Gefragt ist eine institutionalisierte Kooperation vieler Organisationen, im Sinne der OECD "Integrating Services for Children at Risk. "Im Seminar geht es um alltagstaugliche
Beispiele gelungener Kooperation, um die Arbeit solch systemischer Vermittlungs-institutionen. Schulbesuche vor Ort sowie ein Studientag sollen die Praxisrelevanz dieser
Intersektoralität zeigen. Niemand lernt und handelt in solchen Projekten allein, denn oft ist der Horizont des "Spezialisten" zu eng und der Überblick des "Generalisten" zu
ungenau!
In den Schulgesetzen der Länder ist der Bildungs- und Erziehungsauftrag als grundle-
gende Regelung vorangestellt. Der in den Schulgesetzen der Länder verankerte Bildungsauftrag der Schule beinhaltet u.a., die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, die Grundrechte für sich und andere wirksam werden zu lassen, die sich daraus ergebende staatsbürgerliche Verantwortung zu verstehen und zur demokratischen Gestaltung der Gesellschaft beizutragen. Den Bildungs- und Erziehungsaufträgen wird in jeweils spezifischer Akzentuierung in den Lehrplänen und Unterrichtsfächern Rechnung getragen.
Ein umfassender Auftrag zur Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler kann allerdings allein im Rahmen der inneren Strukturen der Schule und den fachlichen Methoden der Unterrichtsgestaltung nicht wahrgenommen werden. Wenn die Schulen an den komplexen Lebenslagen der Schülerinnen und Schüler ansetzen wollen, so bedarf es eines ganzheitlichen Bildungsansatzes, der nur im Zusammenwirken aller an Bildung und Erziehung Beteiligten verwirklicht werden kann. Die Schule kann deshalb ihrem Auftrag nur im Zusammenwirken mit anderen Stellen und Einrichtungen gerecht werden. Dabei sind die die Möglichkeiten und Grenzen anderer staatlicher Maßnahmen bzw. Institutionen zu berücksichtigen.
siehe auch:
Wenn aus Ungleichheit Ungerechtigkeit wird.
Interkulturelles Lernen
- eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts.
Was Schulen weiterbringt! Durch vernetztes Wissen zu dynamischem Handeln:
DIVERSITY:THE TREASURE WITHIN
Intercultural competence - the key competence in the 21st Century
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